Konstruktion und Anlage einer wechselbaren Dauerableitung
Unter einer wechselbaren Dauerableitung versteht man eine Vorrichtung, über die der Stuhl aus der Kock’schen Tasche in einen Stomabeutel permanent abgeleitet wird, ohne, dass der Katheter an der Haut angenäht ist.
Kontakt
Einsatzmöglichkeiten
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In der Trainingsphase des Kock-Pouches nach der Operation
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Im Falle einer medikamentös unzureichend behandelbaren Pouchitis, einer sogenannten Entzündung der Taschenschleimhaut, oder als alleinige Pouchitisbehandlung
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Als symptomlindernde Maßnahme bei Reisediarrhoe, sogenannter Reisedurchfall, und bei Magen-Darm Infektionen
Herstellung
Eine wechselbare Dauerableitung kann mit einem üblichen Ileostomiekatheter und handelsüblichen Stomaversorgungsartikeln selbst hergestellt werden.
Am Beispiel von Produkten der Firma ConvaTec wird das Vorgehen dargestellt.
1. An dem Rastring eines 32 mm Urostomiebeutels, an dem der Plastikbeutel zuvor abgetrennt worden war, wird der Ileostomiekatheter mit 2 Bindfäden befestigt
2. Eine 32 mm Basisplatte wird passend über das Stoma geklebt, der Katheter in den Pouch eingeführt und der Rastring festgedrückt.
3. Darüber wird dann eine 57 Basisplatte geklebt, wobei Stomahesive-Paste zwischen beiden Platten für eine gute Verbindung sorgt. Darauf wird dann ein 57 mm Beutel aufgesteckt.
Bei Anwendung dieser Konstruktion kann sowohl der Stuhl durch Öffnen des Beutelverschlusses abgelassen werden, als auch der Katheter entfernt und wieder eingesetzt werden.