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Freizeitaktivitäten können wieder frei geplant und gestaltet werden, ohne gleich das Toiletten-Radar einschalten zu müssen.

Meine Grunderkrankung ist eine Colitis ulcerosa. 1993 wurde mir der Dickdarm entfernt und ich bekam einen ileoanalen J-Pouch. In der Regel musste ich dann 5 – 6-mal täglich (einmal nachts) auf Toilette. Über die Jahre erhöhte sich jedoch der Drang zur Toilette, dem ich dann schlussendlich ca. alle 2 Std. (auch nachts) nachkommen musste. Zudem wurde der Pouch leicht undicht. Ein „normales“ Leben war für mich nicht mehr möglich.

2016 entschloss ich mich für den Kock Pouch; mein Operateur war Prof. Dr. Ecker in Waren (Mecklenburg-Vorpommern). Anschließend begann mit nunmehr 4 - 5 selbstbestimmten Entleerungen pro Tag (nachts keine) ein neues Zeitalter. Freizeitaktivitäten (Sport, Kino, Ausflüge) können wieder frei geplant und gestaltet werden, ohne gleich das Toiletten-Radar einschalten zu müssen. Auch beruflich, ich arbeite in der Baubranche, kann jetzt das Dixi (die Bautoilette) auch mal links liegen gelassen werden. Staus auf der Straße verlieren zunehmend ihren Schrecken.

Fairerweise möchte ich anfügen, dass ich nach der Operation noch zwei kleinere Nachjustierungen hatte. Das war aber nichts Wildes. 2018 wurde eine leichte Prominenz des Stomas reguliert. Der Darm schaute für mich etwas zu weit aus der Bauchdecke heraus und dadurch scheuerte er unangenehm am Pflaster, da mein Ausgang des
Kock Pouches im Gürtelbereich liegt. Dies war medizinisch nicht notwendig, hat aber deutlich zu meinen Wohlbefinden beigesteuert. 2019 hatte ich eine Stoma-Stenose. Die Haut um den Darmausgang wurde immer enger und führte dazu, dass der Katheter nur
sehr schwer bzw. manchmal nicht einzuführen war. Beides waren kleine Eingriffe und wurden wiederum von Prof. Ecker komplikationslos operiert.

Unterwegs sollte man immer einen Katheter und ein Pflaster zur Stoma Abdeckung dabei haben. Eine Behinderten-Toilette ist dann von Vorteil, weil man da einfach mehr Platz hat. Mein persönliches Fazit: Alles richtig gemacht.